Die spanische Generaldirektion für Straßenverkehr (DGT) hat klare Richtlinien festgelegt, um die Sicherheit von Passagieren und Haustieren während der Fahrt zu gewährleisten. Die geltenden Vorschriften zielen darauf ab, Ablenkungen zu vermeiden und das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten, jedoch fehlt noch eine spezifische Zulassung für Rückhaltesysteme.
Grundprinzipien der Vorschriften
Die spanische Gesetzgebung, die durch das 2023 verabschiedete Tierschutzgesetz verschärft wurde, schreibt vor, dass Haustiere so befördert werden müssen, dass sie das Fahren nicht behindern und die Sicherheit der Insassen nicht gefährden. Das bedeutet, dass Tiere nicht frei im Innenraum oder Kofferraum transportiert werden dürfen, da sich ihr Gewicht bei einem Frontalaufprall mit 50 km/h um das 35-fache erhöht. So könnte beispielsweise ein 20 kg schwerer Hund mit einer Kraft von mehr als 700 kg aufprallen, was eine ernsthafte Gefahr für alle Insassen des Fahrzeugs darstellt.
Die Verantwortung liegt beim Besitzer, der für das Wohlergehen und die Sicherheit des Tieres sorgen muss. Zwei Jahre nach Inkrafttreten dieses Gesetzes gibt es jedoch immer noch keine offizielle Zertifizierung für Rückhaltesysteme für Hunde, was die Auswahl wirksamer Systeme erschwert.
Empfohlene Rückhaltesysteme
Obwohl es noch keine obligatorische Zulassung gibt, empfehlen die DGT und Experten für Verkehrssicherheit, sich für Systeme zu entscheiden, die ihre Wirksamkeit im Labor und bei Crashtests unter Beweis gestellt haben. Diese Systeme müssen an die Größe und das Gewicht des Tieres angepasst sein, um Verletzungen bei einem Unfall zu minimieren.
Transportkäfige
Transportkäfige sind eine sichere Option, wenn sie stoßfest konstruiert und ordnungsgemäß im Fahrzeug befestigt sind. Sie können aus Materialien wie Aluminium oder viskoelastischem Schaumstoff hergestellt sein, und einige Modelle wurden sogar auf Seitenaufprall getestet. Zur Befestigung werden verwendet:
- Der Sicherheitsgurt.
- Das Isofix-System.
- Top Tether (dritter Verankerungspunkt des Isofix).
Es wird empfohlen, sie senkrecht zur Fahrtrichtung zu platzieren, insbesondere für Tiere unter 9 kg, deren Hals einem Schleudertrauma nicht standhalten würde, wenn sie mit einem Geschirr reisen. Vermeiden Sie es, die Transportbox auf den Boden zwischen den Sitzen zu stellen, da dieser Bereich stoßanfällig ist und zerbrechen könnte, wodurch das Tier mit Metallstrukturen kollidieren könnte.
Für große Hunde (über 55 kg) ist die Transportbox im Kofferraum die einzige praktikable Option, da kein Gurt sie auf den Rücksitzen zurückhalten kann.
Gurte
Gurte, die ohne zusätzliche Verlängerungen oder Schnallen direkt am Sicherheitsgurt befestigt werden, haben sich in Crashtests als wirksam erwiesen, um zu verhindern, dass das Tier durch den Aufprall herausgeschleudert wird. Sie können auf den Rücksitzen oder in Ausnahmefällen im Kofferraum mit Top-Tether-Verankerungen verwendet werden. Es ist wichtig, Spaziergurte zu vermeiden, da diese nicht dafür ausgelegt sind, den Stößen im Straßenverkehr standzuhalten.

Nicht empfohlene Systeme
Bestimmte gängige Produkte bieten keine Sicherheit und sollten vermieden werden:
- Tiersitze: Sie stellen für sich genommen keine Rückhaltevorrichtungen dar. Sie können nur in Verbindung mit einem geprüften Gurt in Betracht gezogen werden, aber Modelle vom Typ „Box” verhindern ohne Verlängerungen eine direkte Verbindung mit dem Gurt, was ihre Wirksamkeit verringert.
- Leinen und Halsbänder: Diese Zubehörteile, die mit Adaptern an der Kopfstütze oder am Sicherheitsgurt befestigt werden, bestehen die Crashtests nicht. Ihre Materialien und Ringe halten der Belastung nicht stand, was zu schweren Verletzungen des Tieres führen kann und es nicht zurückhält.
Praktische Tipps für eine sichere Reise
- Bevorzugen Sie Produkte, die Crashtests erfolgreich bestanden haben, auch wenn sie teurer sind.
- Denken Sie daran, dass die Entwicklung der Sicherheit für Haustiere von Rückhaltesystemen für Kinder (CRS) inspiriert ist und dass zukünftige Vorschriften spezifische Testpuppen und strengere Regeln enthalten sollten, ähnlich wie bei Kindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die spanischen Vorschriften den Schwerpunkt auf die Risikoprävention legen und die Verantwortung auf den Besitzer übertragen, bis eine offizielle Zulassung eingeführt ist. Durch Befolgen dieser Richtlinien lassen sich die Gefahren beim Transport von Haustieren erheblich reduzieren.