Kroatien, bekannt für seine Küsten und historischen Städte, verfügt über ein modernes Straßennetz und strenge Verkehrsregeln, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Ausländische Autofahrer müssen die örtlichen Verkehrsregeln kennen, da Verstöße mit erheblichen Bußgeldern geahndet werden können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen, Falschparken, Alkohol am Steuer, Handynutzung während der Fahrt und andere wichtige Informationen zum Autofahren in Kroatien, einschließlich Mautgebühren und Umweltzonen. Außerdem wird erklärt, wie Ausländer in Kroatien Bußgelder bezahlen.
Die Strafen für Verkehrsverstöße in Kroatien sind besonders streng, wenn es um Geschwindigkeitsüberschreitungen und Alkohol am Steuer geht. Die Bußgelder in Kroatien werden dank Informationsaustauschvereinbarungen innerhalb der Europäischen Union an das Herkunftsland des Verantwortlichen weitergeleitet.
Die Kenntnis dieser Vorschriften und Verfahren ermöglicht es ausländischen Fahrern, sicherer in Kroatien zu fahren und unnötige Strafen zu vermeiden. Die Planung der Routen, die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Überprüfung der Parkzonen sind wichtige Maßnahmen für eine reibungslose Fahrt.
Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen
Bußgelder wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind in Kroatien häufig. Radarkontrollen sind im ganzen Land verbreitet, insbesondere auf Autobahnen und in städtischen Gebieten. Zusätzlich zu den fest installierten Radargeräten setzt die Polizei hochmoderne Zivilfahrzeuge ein, um Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erkennen. Die Behörden wenden eine Toleranz von etwa 10 % der Geschwindigkeitsbegrenzung an, bevor sie Strafen verhängen, dies kann jedoch je nach verwendetem Gerät variieren.
Geschwindigkeitsbegrenzungen
Die allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf kroatischen Straßen sind wie folgt:
- Ortsgebiete: 50 km/h.
- Landstraßen: 90 km/h.
- Schnellstraßen: 110 km/h.
- Autobahnen: 130 km/h.
Für Fahranfänger (weniger als zwei Jahre Fahrpraxis) gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf Landstraßen, 100 km/h auf Schnellstraßen und 120 km/h auf Autobahnen. Für Fahrzeuge mit Anhänger gelten reduzierte Geschwindigkeitsbegrenzungen, in der Regel zwischen 80 und 100 km/h.
Höhe der Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Kroatien
Die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen werden nach der Schwere des Verstoßes und der Art der Straße berechnet. Die folgende Tabelle zeigt die Höhe der Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Kroatien in kroatischen Kuna (HRK) und den ungefähren Gegenwert in Euro (EUR) basierend auf dem Wechselkurs vom Mai 2025:
Geschwindigkeitsüberschreitung | Innerorts (50 km/h) | Landstraße (90 km/h) | Autobahn (130 km/h) |
---|---|---|---|
Bis zu 10 km/h | 300 HRK (~40 EUR) | 300 HRK (~40 EUR) | 300 HRK (~40 EUR) |
11-20 km/h | 500 HRK (~66 EUR) | 500 HRK (~66 EUR) | 500 HRK (~66 EUR) |
21-30 km/h | 1.000 HRK (~133 EUR) | 1.000 HRK (~133 EUR) | 1.000 HRK (~133 EUR) |
31-50 km/h | 2.000 HRK (~265 EUR) | 2.000 HRK (~265 EUR) | 2.000 HRK (~265 EUR) |
Über 50 km/h | 5.000-15.000 HRK (~664-1.992 EUR) | 5.000-15.000 HRK (~664-1.992 EUR) | 5.000-15.000 HRK (~664-1.992 EUR) |
Schwerere Verstöße können den Entzug der Fahrerlaubnis für bis zu 90 Tage oder gerichtliche Verfahren nach sich ziehen, insbesondere wenn die Geschwindigkeitsüberschreitung in städtischen Gebieten 50 km/h überschreitet.
Parkgebühren in kroatischen Städten
In Städten wie Zagreb, Split oder Dubrovnik ist das Parken in öffentlichen Parkzonen geregelt, die mit weißen, blauen oder gelben Linien gekennzeichnet sind. In blauen Zonen muss die Parkgebühr an Parkuhren, über mobile Apps (wie PayDo) oder per SMS bezahlt werden. Die maximale Parkdauer beträgt je nach Zone zwischen 1 und 3 Stunden. Das Parken auf Rastplätzen an Autobahnen ist für maximal zwei Stunden erlaubt; bei Überschreitung dieser Zeit können Bußgelder verhängt werden.
Das Parken an unzulässigen Stellen, wie Fußgängerzonen, Zebrastreifen oder Behindertenparkplätzen, wird ebenfalls mit Strafen geahndet. Die Bußgelder für Falschparken liegen zwischen 300 HRK (40 EUR) und 1.000 HRK (133 EUR). In einigen Fällen kann das Fahrzeug mit zusätzlichen Kosten stillgelegt oder abgeschleppt werden.
Weitere Verkehrsstrafen in Kroatien
Die Verkehrsregeln in Kroatien sind ähnlich wie in den meisten europäischen Ländern. Eine Besonderheit in Kroatien ist, dass vom 1. November bis zum 31. März das Abblendlicht oder Tagfahrlicht jederzeit eingeschaltet sein muss (Bußgeld 30-60 EUR bei Nichtbeachtung). Weitere häufige Verstöße sind das Überfahren einer roten Ampel und das Nichtbeachten von Stopp- oder Vorfahrtsschildern (Bußgeld 1.000-2.000 HRK, ~133-265 EUR).
Mautgebühren auf Autobahnen
Kroatien verfügt über ein gut ausgebautes Netz mautpflichtiger Autobahnen, die von Unternehmen wie Hrvatske Autoceste (HAC) betrieben werden. Die Zahlung erfolgt an Mautstellen bei der Ein- oder Ausfahrt, wobei Euro, Kuna oder Kreditkarten akzeptiert werden. Die Beträge variieren je nach zurückgelegter Strecke und Fahrzeugtyp. Die Strecke Zagreb-Split (A1) kostet beispielsweise für einen PKW etwa 25 EUR. Im Gegensatz zu Nachbarländern wie Slowenien oder Österreich gibt es keine elektronischen Mautsysteme oder Vignetten. Die Nichtbezahlung von Mautgebühren kann mit Geldstrafen von bis zu 1.000 HRK (~133 EUR) geahndet werden.
Alkohol am Steuer
Die zulässige Höchstmenge an Alkohol im Blut beträgt 0,5 g/l. Für Fahrer unter 24 Jahren und Berufskraftfahrer gilt eine Null-Promille-Grenze (0,0 g/l). Bei Überschreitung dieser Grenzwerte werden folgende Strafen verhängt:
- 0,5-1,0 g/l: Geldstrafe von 1.000-2.000 HRK (~133-265 EUR).
- Über 1,0 g/l: Geldstrafe von 5.000-15.000 HRK (~664-1.992 EUR), Entzug der Fahrerlaubnis und mögliche Festnahme bis zum Abschluss eines Gerichtsverfahrens.
Die Verweigerung eines Alkoholtests wird mit Geldstrafen von bis zu 15.000 HRK (~1.992 EUR) und strafrechtlichen Konsequenzen geahndet. Darüber hinaus führt bei einem Unfall jeglicher Alkoholkonsum automatisch zur Schuld des Fahrers und zu sofortigen Gerichtsverfahren.
Nutzung des Mobiltelefons am Steuer
Die Nutzung des Mobiltelefons während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung ist verboten und wird mit einer Geldstrafe von 1.000 HRK (~133 EUR) geahndet. Dieser Verstoß wird bei Polizeikontrollen, insbesondere in städtischen Gebieten, streng geahndet.
Umweltzonen in Kroatien
Im Jahr 2025 gibt es in Kroatien keine flächendeckenden Umweltzonen wie in anderen europäischen Städten. In Zagreb wurden jedoch an Tagen mit hoher Luftverschmutzung vorübergehende Beschränkungen eingeführt, die den Verkehr älterer Dieselfahrzeuge einschränken. Autofahrer müssen auf lokale Verkehrszeichen und offizielle Mitteilungen achten. Die Bußgelder für das Befahren von Sperrzonen können bis zu 1.000 HRK (~133 EUR) betragen.
Sicherheitsgurt und Kinderrückhaltesysteme
Alle Fahrzeuginsassen müssen einen Sicherheitsgurt anlegen; bei Nichtbeachtung werden Bußgelder in Höhe von 1.000 HRK (~133 EUR) verhängt. Kinder unter 150 cm dürfen nur mit einem geeigneten Rückhaltesystem auf dem Vordersitz mitfahren, Kinder unter 135 cm müssen auf den Rücksitzen Kindersitze oder Sitzerhöhungen verwenden; andernfalls werden Geldstrafen von 1.000 HRK (~133 EUR) verhängt.
Bezahlung von Bußgeldern in Kroatien für Ausländer
Ausländer, die in Kroatien Verkehrsverstöße begehen, unterliegen denselben Strafen wie Einwohner, und die Bußgelder können dank der EU-Richtlinie 2015/413, die den Informationsaustausch erleichtert, an die Adresse in ihrem Heimatland geschickt werden.
Fristen und Zahlungsmodalitäten
- Sofortzahlung: Wenn ein Polizeibeamter eine Geldstrafe vor Ort verhängt, kann diese in bar oder mit Karte bezahlt werden, wobei bei Geldstrafen unter 2.000 HRK (~265 EUR) ein Rabatt von 50 % gewährt wird.
- Spätere Zahlung: Wird die Geldstrafe nicht sofort bezahlt (z. B. bei Radarkontrollen), wird eine Mitteilung an die Anschrift des Fahrzeughalters geschickt. Die Zahlungsfrist beträgt 8 Tage ab Erhalt. Die Zahlung kann in Banken, Postämtern oder online über die in der Mitteilung angegebenen Websites per Banküberweisung oder Kreditkarte erfolgen.
- Mietfahrzeuge: Die Bußgelder werden an das Vermietungsunternehmen gesendet, das den Betrag vom Fahrer einzieht, in der Regel zuzüglich einer Verwaltungsgebühr.
Einsprüche
Um gegen einen Strafzettel Einspruch einzulegen, müssen Fahrer innerhalb von 8 Tagen nach Erhalt des Bescheids Einspruch einlegen. Der Einspruch muss gemäß den Anweisungen im Bescheid an die ausstellende Behörde, in der Regel das Innenministerium oder die örtliche Polizei, gesendet werden. Die häufigsten Gründe für einen Einspruch gegen einen Strafzettel in Kroatien sind Formfehler oder Nachweise, dass das Fahrzeug nicht am Ort des Verstoßes war. Werden die Einwände zurückgewiesen, muss der Fahrer den gesamten Bußgeldbetrag zahlen und das Verfahren kann vor ein Strafgericht gebracht werden.
Zuständige Behörden
Die für Verkehrsstrafen in Kroatien zuständigen Behörden sind:
- Verkehrspolizei (Ministarstvo Unutarnjih Poslova): bearbeitet Bußgelder auf Landstraßen und Autobahnen.
- Stadtpolizei: überwacht Verstöße im Stadtverkehr, wie z. B. Falschparken.
- Lokale Gerichte: bearbeiten schwere Fälle wie Trunkenheit am Steuer oder extreme Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Bei Fragen können sich Fahrer über die Website (www.mup.hr) an das Innenministerium oder an die Botschaft ihres Landes in Kroatien wenden. In Notfällen ist die allgemeine Rufnummer 112 und die der Polizei 192.