Mit dem Auto durch das Piemont, Ligurien und die italienischen Alpen

Der Nordwesten Italiens mit seinen abwechslungsreichen Landschaften, die von fruchtbaren Ebenen bis hin zu majestätischen Gipfeln reichen, ist ein ideales Reiseziel für Liebhaber von Naturschönheiten, Kultur und Gastronomie. Das Piemont, Ligurien und die italienischen Alpen sind drei benachbarte Regionen, von denen jede ihren eigenen Charakter hat. Bevor Sie sich auf die kurvenreichen Straßen dieser Regionen begeben, sollten Sie sich mit den italienischen Verkehrsregeln, den Mautgebühren und den möglichen Strafen vertraut machen, damit das Abenteuer auch weiterhin ein Vergnügen bleibt.

Piemont: königliches Erbe inmitten von Weinbergen

Das Piemont am Fuße der Westalpen ist eine kontrastreiche Region, in der die Poebene auf imposante Gipfel trifft. Diese Region, deren Name wörtlich „am Fuße der Berge“ bedeutet, ist berühmt für ihre renommierten Weine wie Barolo und Barbaresco, die in den Hügeln von Langhe und Monferrato erzeugt werden, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die Hauptstadt Turin ist bekannt für ihre barocke Eleganz und ihre Museen, insbesondere das Ägyptische Museum, das zu den reichsten seiner Art weltweit gehört. Naturliebhaber können sich in den Nationalpark Gran Paradiso wagen, wo Gämsen und Steinböcke die alpine Landschaft beleben.

Was den Verkehr betrifft, so wird der Piemont von wichtigen Autobahnen wie der A4 und der A21 durchquert, die beide mautpflichtig sind. Das italienische System funktioniert nach dem geschlossenen System: Am Eingang wird ein Ticket gezogen und am Ausgang bezahlt. Die Höhe der Maut richtet sich nach der zurückgelegten Strecke und der Fahrzeugkategorie. Die Gebühren liegen in der Regel zwischen 0,07 und 0,10 Euro pro Kilometer. Die Nebenstraßen bieten eine herrliche Aussicht, erfordern aber aufgrund ihrer Enge besondere Aufmerksamkeit, insbesondere in den Bergregionen. Radargeräte, sowohl feste als auch mobile, sind in der Region weit verbreitet.

Ligurien: die italienische Riviera

Die Region Ligurien, die in die Riviera di Ponente im Westen und die Riviera di Levante im Osten unterteilt ist, ist ein schmaler Küstenstreifen zwischen dem Ligurischen Meer und den Bergen. Genua, eine Hafenstadt mit einer reichen Seefahrtsgeschichte, beeindruckt mit ihrem historischen Zentrum und dem Aquarium, einem der größten in Europa. Weiter östlich bieten die Cinque Terre, fünf farbenfrohe Dörfer, die sich an die Klippen schmiegen, ein unvergessliches Schauspiel, während Portofino, das Juwel der Riviera, mit seinem raffinierten Charme lockt. Die ligurische Küche mit ihrem Pesto alla genovese und ihren Meeresfrüchten verdient ein eigenes Kapitel.

Die Straßen in Ligurien, wie die Autobahn A10, die Genua mit Ventimiglia verbindet, sind ebenfalls mautpflichtig, wobei die Gebühren denen im Piemont ähneln. Die zerklüftete Topografie erfordert jedoch zahlreiche Tunnel und Viadukte, was das Fahren zwar spektakulär, aber manchmal auch anstrengend macht. Die historischen Zentren, insbesondere in Genua oder in den Cinque Terre, sind oft verkehrsberuhigte Zonen (ZTL, Zone a Traffico Limitato); nur Anwohner oder autorisierte Fahrzeuge dürfen sie befahren. Wenn Sie in einem Hotel in einer ZTL übernachten, müssen Sie unbedingt im Voraus mit dem Hotel Kontakt aufnehmen, um eine vorübergehende Genehmigung zu erhalten. Die Küstenstraßen wie die Via Aurelia sind kostenlos, aber kurvenreich und ideal, um die Aussicht zu genießen.

Die italienischen Alpen: Natur und Abenteuer

Die italienischen Alpen, die sich vom Piemont bis zur österreichischen Grenze erstrecken, sind ein Paradies für Bergliebhaber. Im Piemont beherbergt das Aostatal renommierte Ferienorte wie Courmayeur am Fuße des Mont Blanc und mittelalterliche Burgen, die auf Felsvorsprüngen errichtet wurden. Weiter östlich zeichnen sich die Dolomiten, die sich hauptsächlich in der Region Trentino-Südtirol befinden, durch ihre spektakulären Kalksteinspitzen aus. Diese zum Weltkulturerbe erklärten Berge bieten im Sommer außergewöhnliche Wanderwege und im Winter Skipisten.

Die italienischen Alpen sind durch schmale Bergstraßen und Alpenpässe wie den Großen St. Bernhard oder den Fréjus-Tunnel, der Italien mit Frankreich verbindet, geprägt. Für den 13,7 km langen Tunnel wird eine Sondergebühr erhoben: Rund 47 Euro für eine einfache Fahrt mit dem Auto, was aufgrund seiner strategischen Bedeutung gerechtfertigt ist. Die Vorfahrtsregeln werden strikt angewandt: Auf Steigungen haben Pkw Vorrang, außer gegenüber Bussen. Bei winterlichen Bedingungen sind Schneereifen oder Ketten vom 15. Oktober bis zum 15. April vorgeschrieben, bei Nichtbeachtung droht eine Geldbuße von 85 bis 338 Euro. Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen oder gefährliche Fahrmanöver können bis zu 1282 Euro kosten und in schweren Fällen zum Führerscheinentzug führen.

Warum Sie den Nordwesten Italiens besuchen sollten

Diese drei Regionen vereinen unvergleichliche Attraktionen. Das Piemont besticht durch seine Gastronomie (weiße Trüffel aus Alba, Haselnüsse, Rotweine) und sein historisches Erbe. Ligurien bezaubert mit seinen malerischen Dörfern und seinem kristallklaren Wasser, das zum Schwimmen oder Segeln einlädt. Die italienischen Alpen bieten ihrerseits das ganze Jahr über Aktivitäten in einer unvergleichlichen Umgebung, vom Skifahren bis zum Wandern. Ob wir nun die Sanftheit der Küste, den kulturellen Reichtum der Städte oder die Gelassenheit der Gipfel suchen, dieser Teil Italiens erfüllt alle Erwartungen.

Kurz gesagt, die Erkundung des Piemont, Liguriens und der italienischen Alpen mit dem Auto ist ein unvergessliches Erlebnis, vorausgesetzt, die örtlichen Vorschriften werden eingehalten. Mit der richtigen Vorbereitung (Überprüfung der ZTL, Vorhersehen von Mautgebühren, Einhalten von Beschränkungen) können wir uns aufs Fahren und Genießen konzentrieren, denn hinter jeder Kurve offenbart sich ein neues Wunder.

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